Als Mineralputz gelten Lehmputz und Kalkputz, welche sich durch ihre anorganische Bindemittel auszeichnen. Beide Mineralputze werden wegen ihrer feuchtigkeitsregulierenden, erfrischenden und gesundheitsfördernden Wirkung geschätzt. Sie können auf die meisten Innenwände aufgetragen werden.
Lehm ist ein Baustoff, der seit Jahrhunderten eingesetzt wird. Lehmputz setzt sich aus Lehm, Ton und Sand zusammen. Durch die Verwitterung aus festem Gestein entsteht Lehm. Er bildet den obersten Bereich der Erdkruste. Ein erheblicher Vorteil von Lehmbaustoffen ist, dass diese wiederverwertbar sind und sich dadurch einen Namen im Bereich der ökologischen Baustoffe machen konnten.
Kalkputz ist eine Mixtur aus Kalk, Sand und Wasser. Kalksteine sind Sedimentgesteine, welche durch die Ablagerung von Stoffen an Land und Meer entstehen. Dieser Putz kommt vor allem bei der Denkmalpflege von historischen Gebäuden zum Einsatz. Kalkputz ist resistent gegen Schimmel und zählt daher zu den wohngesunden Baustoffen.
Positive Eigenschaften von Kalk- und Lehmputz
Eine der positiven Eigenschaften von Putz aus Lehm ist, dass dieser Schadstoffe aus der Luft absorbiert und neutralisiert. Des Weiteren trägt er zu Feuchtigkeitsregulierung bei, indem er Wasserdampf aufnimmt und diesen bei getrockneter Luft wieder an die Umgebung abgibt. Eine weitere positive Eigenschaft ist, dass sich der Putz nicht elektrisch auflädt. Dadurch werden keine Staub- und andere Schmutzpartikel angezogen. Im Gegensatz zu den positiven Eigenschaften steht die Empfindlichkeit im Bezug auf Feuchtigkeit. Bei dauerhafter Durchfeuchtung kann der Lehm nicht richtig abtrocknen und Schimmel bilden.
Durch ihre Alkalität wirken Kalkputze hingegen schimmelpilzhemmend. Schimmelpilze können sich auf alkalischen Gründen nicht bilden. Ebenfalls wie Lehmputz nimmt Putz aus Kalk Schadstoffe aus der Luft auf und wandelt diese in unschädliche Stoffe um. Da der Kalkputz diffusionsoffen ist, gleicht dieser Feuchtigkeit im Raum ideal aus. Außerdem ist er in der Lage Gerüche zu absorbieren. Allerdings sollten bei der Verarbeitung von Kalkputz Handschuhe getragen werden, da dieser etwas hautunfreundlich ist.
Mineralputz im Bad
Lehmputz im Bad nimmt denn entstehenden Wasserdampf beim Baden oder Duschen auf und gibt und zu einem späteren Zeitpunkt wieder ab. Dadurch beschlagen Spiegel und Fenster im Badezimmer weniger. Außerdem verringert sich durch die niedrige Luftfeuchtigkeit die Schimmelpilzgefahr. Lehm ist allerdings nicht wasserfest. Bei Berührung mit Wasser verliert er seine Festigkeit. Daher sollten über dem Waschbecken und in der Dusche Fliesen angebracht werden. Ratsam ist es, Fliesen nur auf Lehm zu legen, wenn diese von Spritzwasser betroffen sind. Zuvor muss die Fläche mit Tiefengrund behandelt werden, welches tief in den Innenputz eindringen muss.
Ebenso ist der Kalkputz aufgrund seiner feuchtigkeitsregulierenden Eigenschaften im Feuchtraum eine gute Variante für das Bad. In Nassbereichen ist er genauso anfällig wie der Lehmputz. Auch Kalkputz kann Fliesen tragen. Doch ist dies nicht mit frischem Putz möglich. Hier muss der Innenputz erst ein gewisses Alter erreichen, bevor er gefliest werden kann. Genau wie bei dem Lehmputz ist auch hier der Tiefengrund notwendig. Allgemein kann man sagen, dass Kalkputz aufgrund seines natürlichen Schimmelschutzes häufig die beste Wahl ist.
Fazit
Mineralputz ist ein nachhaltiges Baumaterial. Sie tragen positiv zum Feuchtigkeistausgleich bei und binden schädliche Stoffe. Damit gelten beide als wohngesund. Im Gegensatz zu Kalkputz ist Lehmputz empfindlicher und weicher. Dafür aber lassen sich kleine Macken mit nassem Lehm schnell beheben. Kalkputz wirkt im Gegensatz zu Lehmputz gegen eine Schimmelbildung, da es alkalisch ist. Dafür benötigt es eine entsprechende Arbeitskleidung beim Auftragen. Des Weiteren eignet sich Kalkputz nicht nur zum Verputzen von Innenwänden, sondern auch von Außenwänden. Betrachtet man die Kosten den Materialien, ist Lehmputz die günstigere Variante.
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